Mein Besuch im Bingenheimer Ried

Am 21.09.2024 hatte ich die Gelegenheit, mit Udo Seum, einem der prägenden Köpfe hinter dem Bingenheimer Ried, eine dreistündige Begehung dieses einzigartigen Naturschutzgebiets zu unternehmen. Seit über fünf Jahrzehnten widmet sich Udo Seum mit Herzblut dem Natur- und Vogelschutz. Für sein unermüdliches Engagement wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Bürgerpreis (2017) und dem Bundesverdienstkreuz am Bande (2021). Sein Wissen und seine Begeisterung für das 85 Hektar große Schutzgebiet sind beeindruckend, und es war eine Bereicherung, diese Einblicke direkt von ihm zu erhalten.

Das Bingenheimer Ried ist ein wichtiger Lebensraum für seltene Brutvögel wie den Kiebitz, die Bekassine und die Spießente. Zugleich dient es als Durchzugs- und Rastgebiet für Zugvögel und Wintergäste sowie als Zuhause für Amphibien und Libellen. Besonders beeindruckend fand ich die Zahlen, die Udo Seum nannte: 2024 wurden 230 Kiebitz-Brutpaare mit etwa 300 Jungvögeln gezählt. Außerdem sind 25 der deutschlandweit nur 50 Brutpaare der Löffelente im Ried beheimatet. Diese Erfolge wären ohne den Schutzzaun um das Gebiet nicht möglich gewesen, der anfangs kritisch beäugt wurde, sich aber als unverzichtbar herausgestellt hat.

Auch über das geplante Auenzentrum konnten wir sprechen. Laut Udo Seum wurde das Gelände von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) und der Gemeinde Echzell bereits vor Jahren erworben. Die HGON treibt das Projekt intensiv voran, und der Architekturwettbewerb läuft bereits. Ziel ist es, das Zentrum bis zur Landesgartenschau 2027 fertigzustellen.

Ich danke Udo Seum von Herzen für diesen spannenden und lehrreichen Einblick in das „Einzigartige Brutparadies direkt vor unserer Haustür“. Das Bingenheimer Ried ist ein Schatz, auf den wir in unserer Heimatgemeinde stolz sein können. Es ist nicht nur ein Ort von großer ökologischer Bedeutung, sondern auch ein Beispiel dafür, wie erfolgreiche Naturschutzarbeit aussehen kann. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass dieses besondere Gebiet geschützt und nachhaltig weiterentwickelt wird.

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